7.10 Fazit

Es ist Teil der Präventions- und Gesundheitsförderungspolitik, das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung, insbesondere im Zusammenhang mit der Einhaltung der offiziellen Empfehlungen, zu kennen. Auf nationaler Ebene existieren kaum Daten über die gesundheitsfördernden oder gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen von Kleinkindern, obwohl das, was in den ersten Lebensjahren geschieht, die Gesundheit der Kinder nicht nur kurzfristig prägt, sondern auch die Grundlagen für ihre Gesundheit im späteren Leben legt (Kuh & Shlomo, 2004). Die nationalen Daten für ältere Kinder (6 bis 10 Jahre) sind kaum weniger fragmentarisch, insofern als Daten nur für eine beschränkte Zahl von Verhaltensweisen vorliegen (z. B. Portionen Früchte und Gemüse, körperliche [In-]Aktivität, gewisse Schutzmassnahmen). Die Daten der 11- bis 25-Jährigen schliesslich bilden das grösste Spektrum an Verhaltensweisen ab. Dies ist insbesondere zurückzuführen auf die regelmässige Durchführung von schweizweiten repräsentativen Bevölkerungsumfragen, wie der generellen Studien SGB und HBSC, und von thematischen Studien wie SWIFS und Sport Schweiz, und deren Ergänzung mit punktuell durchgeführten Studien unter anderem zur Sexualität und zum Schlaf.

     Anhand der verfügbaren Daten kann aufgezeigt werden, wie sich das Gesundheitsverhalten von der Kindheit bis zum frühen Erwachsenenalter verändert. Es kann jedoch kein allgemeiner Schluss bezüglich der jüngsten Entwicklung des Gesundheitsverhaltens in der Schweiz gezogen werden, da dieses je nach untersuchtem Verhalten variiert. Im vorliegenden Kapitel wurde lediglich das Gesundheitsverhalten der Jugendlichen in den letzten Jahren analysiert. Die verfügbaren Daten basieren jedoch grösstenteils auf einigen einfachen Fragen und deren Einschätzung durch die befragten Personen. Der Komplexität und Vielschichtigkeit gewisser Verhaltensweisen kann folglich nicht Rechnung getragen werden und/oder es sind nur annähernde Aussagen möglich. Damit gültige Messungen und Vergleiche mit den offiziellen Empfehlungen durchgeführt werden können, müssen für gewisse Verhaltensweisen hinreichend ausgefeilte Messinstrumente eingesetzt werden, wie dies in der SOPHYA-Studie mit dem Bewegungsmesser der Fall war. Herausforderungen im Zusammenhang mit den geeigneten Bewertungsmethoden stellen sich auch bei der ­Gesundheitskompetenz der jungen Menschen, da die Daten auf nationaler Ebene lücken­haft sind.