Kernaussagen

  • Die Schweiz verfügt über eine Vielzahl an (hoch-)spezialisierten Angeboten für die Präven­tion, Früherkennung, Behandlung und Rehabilitation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Potenzielle Lücken und Herausforderungen bestehen bezüglich der Sicherstellung der praxispädiatrischen Versorgung, der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung und der Übergänge in die Erwachsenenmedizin.
     
  • Die Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen findet nicht nur im Gesundheitswesen statt, sondern erfordert die Kooperation und Vernetzung über das medizinische Versorgungssystem hinaus mit Akteuren des Bildungs-, Erziehungs- und Sozialwesens sowie den Familien.
     
  • Struktur- und Versorgungsdaten zur Kinder- und Jugendgesundheit sind in vielen Bereichen ungenügend – etwa bei den kantonal oder kommunal organisierten Angeboten, bei den stationären pädiatrischen Versorgungsstrukturen, bei der psychischen Gesundheitsversorgung, bei spezifischen Versorgungsangeboten für Adoleszente sowie beim Arzneimittelverbrauch. Datenlücken gibt es auch bei der Inanspruchnahme präventiver Angebote (Vorsorgeleistungen in der Schwangerschaft, pädiatrische Vorsorgeunter­suchungen).
     
  • Zugangsprobleme bestehen für Mütter und Kinder mit Migrationshintergrund (erhöhte Risiken für Mütter- und Säuglingssterblichkeit) sowie für sozial benachteiligte ­Gruppen. Vorsorge- und Präventionsangebote werden gerade von Risikogruppen zu wenig in ­Anspruch genommen, unter anderem aufgrund von Sprachbarrieren und fehlenden Kenntnissen des Gesundheitssystems.
     
  • Die Notfalldienste spielen in der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine zentrale Rolle: Knapp 40% aller Notfallkonsultationen in Spitälern ent­fallen auf diese Altersgruppen. Besonders hoch ist die Inanspruchnahme der Notfalldienste bei Kindern unter sechs Jahren und in der Migrationsbevölkerung.
     
  • In der Altersgruppe der 0- bis 25-Jährigen sind die Kosten der Gesundheitsversorgung in den letzten Jahren angestiegen, jedoch weniger stark als in der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der Gesundheitskosten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (27% der Bevölkerung) beträgt gut 12% der totalen Gesundheitskosten.