Kernaussagen

  • Schätzungsweise ein Fünftel der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen weist entweder ein chronisches Gesundheitsrisiko, wie Übergewicht, auf oder lebt mit einer chronischen Erkrankung oder einer Behinderung. Die Gesamtprävalenz dieser chronischen Erkrankungen oder Behinderungen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist nicht sicher belegt.
     
  • Über 5% der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben eine chronische Erkrankung wie atopische Rhinitis und Neurodermitis oder Asthma, je circa 1–5% eine Adipositas, chronische Fettleber oder Hypertonie. Deutlich seltener, bei unter 0,1%, treten z. B. Krebserkrankungen, Diabetes, Epilepsie oder Zöliakie auf. 5% der Kinder im Alter von 0–14 Jahren lebt mit einer Behinderung.
     
  • Einige chronische Erkrankungen weisen zunehmende Zahlen auf, z. B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen, andere verzeichnen erfreulicherweise rückläufige Trends, z. B. Adipositas.
     
  • Der gesellschaftliche Wandel hat Auswirkungen auf die Häufigkeit von chronischen Erkrankungen. So wird hinter dem Anstieg der Myopie, der international beobachtet wird, die zunehmende Verwendung digitaler Geräte und eine verminderte Tageslichtexposition vermutet.
     
  • Eine Kaiserschnittgeburt geht mit gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind einher. Es werden in der Schweiz 33% der Kinder per Kaiserschnitt geboren, deutlich mehr als von Experten empfohlen.
     
  • Die gesellschaftliche Zusammensetzung spielt für die Entwicklung von Krankheits­häufigkeiten in der Schweiz eine Rolle. β-Thalassämie und Sphärozytose sind Beispiele von vererbbaren Erkrankungen, die häufiger bei Menschen aus dem Mittelmeerraum anzutreffen sind.
     
  • Dank einiger etablierter medizinischer Register, repräsentativer Studien und auch des neonatalen Screening liegen für manche Erkrankungen oder Risiken qualitativ hochwertige Daten zu Häufigkeit, Verlauf und Behandlung vor. Die Datenlage zu chronischen Erkrankungen und Behinderungen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz ist jedoch insgesamt unvollständig und noch selten aufgeschlüsselt nach Gesundheits­determinanten wie Bildungsstatus oder Sozialstatus, Nationalität oder Geschlecht.