7.1 Bedeutung des Gesundheitsverhalten

In der Kindheit wird das («Gesundheits-»)verhalten massgeblich von den Eltern beeinflusst. In der Adoleszenz werden die Jugendlichen nach und nach selbstständiger und beginnen, neue Verhaltensweisen auszuprobieren, von denen ein Teil bis ins Erwachsenenalter bestehen bleibt (Papalia et al., 2010).

     Aus epidemiologischer Sicht werden viele Verhaltensweisen als Schutz- oder Risikofaktoren für die Gesundheit betrachtet (Lim et al., 2012), insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von chronischen nichtübertragbaren Krankheiten (NCD) (World Health Organization [WHO], 2015). Das Gesundheitsverhalten einer Person (und ihres Umfelds) trägt ungeachtet des Alters in Wechselwirkung mit ihren Lebensbedingungen nicht nur kurzfristig zur Gesundheit bei, sondern legt auch die Grundlagen für die Gesundheit im späteren Leben (Kuh & Shlomo, 2004). Daher sind die perinatale Phase, die Kindheit und die Adoleszenz Lebensabschnitte, die für die Prävention gesundheitsschädigender Verhaltensweisen sowie zur Stärkung gesundheitsfördernder oder -schützender Verhaltensweisen von zentraler Bedeutung sind (Catalano et al., 2012; Due et al., 2011; Patton et al., 2016; Popova et al., 2017; Raphael, 2010; Raphael, 2013; Wang et al., 2018) (siehe Kapitel Gesundheitsförderung und Prävention).