Geleitwort

Bundesrat Alain Berset
Vorsteher Eidgenössisches Departement des Innern (EDI)
 
Regierungsrat Lukas Engelberger
Präsident Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK)

«Ein Land sollte danach beurteilt werden, wie gut es sich um seine Kinder kümmert – um ihre Gesundheit und Sicherheit, ihre materielle Sicherheit, ihre Bildung und Sozia­lisierung sowie um ihr Gefühl, geliebt, geschätzt und in der Familie  und Gesellschaft aufgenommen zu sein.» (UNICEF 2007, S. 1; Eigenübersetzung BFS) 1  

Kindern von Geburt an Bedingungen zu bieten, dass sie gesund und sicher aufwachsen, ihr Potenzial entfalten, angehört und ernst genommen werden, ist ein gesellschaftliches Ziel, zu dem sich die Schweiz verpflichtet hat. 1997 ratifizierte sie die UN-Konvention über die Rechte des Kindes, deren Artikel 24 das «Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmass an Gesundheit sowie auf Inanspruchnahme von Einrichtungen zur Behandlung von Krankheiten und zur Wiederherstellung der Gesundheit» postuliert.

     Diese Aufgabe ist nicht zu unterschätzen. Es sind viele Faktoren, die zu einer gelungenen Entwicklung und einem gesunden Leben in der Kindheit, Jugend und im Erwachsenenalter beitragen. So wirken die Lebensverhältnisse der Eltern bereits vor der Geburt auf ihre Kinder ein. Kinder in armutsbetroffenen oder bildungsfernen Familien wachsen mit geringeren Gesundheitschancen als andere auf. Dies kann sich auf ihr gesamtes Leben auswirken. Auch eine chronische Erkrankung eines Elternteils oder des Kindes selbst sind einschneidende Erfahrungen, die ihr Leben prägen können.

     Besonders wichtig ist, Kinder mit geringeren gesundheitlichen Chancen und ihre Familien zu unterstützen. Eine Herausforderung ist, sie überhaupt zu erreichen, umso mehr, wenn soziokulturelle oder sprachliche Barrieren bestehen. Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramme werden deshalb oft in Zusammenarbeit mit Schulen umgesetzt. Gerade bei Kindern und Jugendlichen sollen und müssen das Gesundheitswesen, das Bildungswesen und das Sozialwesen eng vernetzt sein.

     Bund und Kantone setzen sich in allen drei Bereichen für die frühe Förderung ein, um die Chancen für einen guten Start ins Leben für alle Kinder zu erhöhen. Mit der Nationalen Strategie zur Prävention nicht übertragbarer Krankheiten des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik sollen explizit auch die Zielgruppen der Kinder und Jugendlichen erreicht werden. In den kantonalen Aktionsprogrammen zu Ernährung, Bewegung und psychischer Gesundheit stehen auch Kinder und Jugendliche im Fokus.

     Der nationale Gesundheitsbericht zur Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigt einen Überblick über das vorhandene und das fehlende Wissen zur Gesundheit der jüngsten Generationen. Im Sinne von «Children’s Health in All Policies» bietet der Bericht für Personen im Gesundheitswesen wie auch in weiteren Politik- und Gesellschaftsbereichen Grundlagen für Entscheidungen.