Kernaussagen

  • Die Nutzung von digitalen Medien ist stark altersabhängig. Spätestens anfangs der Oberstufe besitzen die Jugendlichen ein eigenes Smartphone.
     
  • Ein Grossteil der nationalen und internationalen Forschung rund um gesundheitliche Aspek­te der digitalen Mediennutzung fokussiert auf negative Aspekte. Potenziell positive Effekte sind untererforscht. Die entdeckten Zusammenhänge sind in der Regel schwach und weisen also nur eine geringe praktische Relevanz auf.
     
  • Es gibt derzeit keinen eindeutig belegten Zusammenhang zwischen hochfrequenten elektro­magnetischen Strahlen und der Entwicklung von Hirntumoren und auch nicht zwischen niederfrequenten elektromagnetischen Strahlen und der Entwicklung von Leukämie bei Kindern und Jugendlichen. Die Studienbefunde sind jedoch heterogen.
     
  • Häufiger digitaler Medienkonsum, insbesondere Fernsehkonsum, geht oft mit Bewegungs­mangel und Übergewicht einher. Bewegungsmangel und übermässige Beanspruchung von einzelnen Körperteilen durch repetitive Bewegungen stehen im Zusammenhang mit muskuloskelettalen Beschwerden.
     
  • Kurzfristig kann die Bildschirmnutzung zu übermüdeten, trockenen, geröteten und tränenden Augen sowie Schwierigkeiten bei der Fokussierung führen. Zu langfristigen Auswirkungen fehlen empirische Studien.
     
  • Blaues Bildschirmlicht vor dem Zubettgehen kann das Einschlafen verzögern. Die intensive Nutzung von Mobiltelefonen sowie eingehende Anrufe oder Nachrichten stören den Schlaf und können zu Schlafstörungen führen.
     
  • Digitale Medien können stressinduzierend und stressreduzierend eingesetzt werden – je nach Nutzungsintensität und konsumierten Inhalten.
     
  • Unter exzessivem Onlineverhalten wird ein breites Spektrum an Ausprägungen subsummiert. Es fehlt ein einheitliches Störungsbild. Exzessives Onlineverhalten steht in Zusammenhang mit Einsamkeit und höheren Depressionssymptomen.
     
  • Idealisierte medial dargebotene Körperbilder können vor allem bei Mädchen, die bereits vorgängig unzufrieden mit dem eigenen Körper sind, negative Auswirkungen haben, z. B. zu Essstörungen führen.
     
  • Digitale Medien können sowohl ein entwicklungsförderndes wie auch ein -hemmendes Potenzial entfalten. Dabei machen die Dosis und der Inhalt das Gift.
     
  • Mediale Gewalt kann ein Risikofaktor für Aggression sein. Ob diese Aggression auch zu realer Gewalt führt, ist umstritten.